20
Mrz
2005

Palmsonntag

Heute um 13 Uhr 33. hat der Frühling tatsächlich begonnen.
Und es ist Palmsonntag ,erstmals seit 26 Jahren ohne Papst.
Man sollte dem alten Herr seiner Ruhe gönnen, er hat es genau so verdient, wie jeder anderer auch.

Was beschäftigt mich außer des Papstes Heute?
Der 2.Jahrestag des Beginns des Irakkrieges natürlich auch.

Aber was mir nicht aus dem Kopf geht ist folgendes:
Im Streit um das Sterberecht der US-Amerikanerin Terri Schiavo wollen US-Parlamentarier erreichen, dass die Frau gegen den Entschluss ihrer Ärzte weiter am Leben erhalten wird.
Es gibt immer wieder Diskussionen um die Sterbehilfe. Pro und Kontra, es ist nicht das erste Mal.
Was mich hier ärgert ,dass Gegner

life

der Sterbehilfe sich genau so militant verhalten wie Abtreibungsgegner.

Es ist ein sehr heikles, viel diskutierter Thema. Ich will jetzt auch nicht darüber ausführlich sprechen. Ich bin jedoch dafür das jeder das Recht hat menschenwürdig sterben, man sollte nicht künstlich um jeden Preis mein Leben verlängern, wenn ich nicht mehr in der Lage wäre mein Umwelt wahrzunehmen.
Was mir zusätzlich stört, dass dieselben konservativer Amerikaner die für die Todesstrafe plädieren, sind in diesem gegen aktive Sterbehilfe um jeden Preis G.W.Busch inbegriffen.

Die genannte Amerikanerin liegt im Wachkoma seit über 15 Jahren. Wenn ich mir die Bilder von ihr sehe, begreife nicht was soll daran menschlich sein, die Geräte nicht ab zu schalten?

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creature - 20. Mär, 16:03

ich finde das sollte nicht die öffentlichkeit entscheiden sondern nur die betroffenen welche diesen menschen gut kannten und eine beziehung zu ihm hatten...!
mit dem papst gehts mir auch so, da ich kein katholik bin ist es mir egal ob er irgendwo dabei ist oder nicht, als mensch wünsch ich ihm alles gute und möge er nicht soviel leiden müssen!
und ich lechze nach sonne, die ich draussen leuchten seh, bin aber so verkühlt und es ist leider sehr kalt heute dass ich lieber zuhause bleib...

eclipse - 20. Mär, 16:06

da gebe ich dir vollkommen recht.
mir gehts auch darum,dass die politiker und die gesätze da sich zurückhalten,und diese öffentlicher proteste der gegnerinnen kann ich nicht zustimmen.
eclipse - 20. Mär, 16:14

@creature

verkühlt?
wünsche dir gute besserung!
elektra - 20. Mär, 21:20

sterbehilfe ...

... ein sehr schwieriges thema ...

normalerweise bin ich der meinung, das jeder mensch es selber entscheiden soll, ob er weiterleben möchte, oder nicht ...

normalerweise ...

eingeschränken würde ich es ab dem moment, wo ich jemanden sehen, dem es an sich nicht schlecht geht ( zb der nicht unheilbar krank ist und eh bald sterben wird, und nur noch schmerzen hat )

sollte mir ein mensch begegnen, der sich selber aus gründen umbringen möchte, die nur temporär sind, also zu bewältigen, und diese person danach wieder glücklich und oder gesund sein kann, so würde ich versuchen diese an ihrem eigenen selbstmord zu hindern ...
auch wenn das leben oftmals sehr schmerzhaft ist, so ist es dennoch irgentwie [er]lebenswert, denn es gibt ja auch schöne momente ...

wenn ich allerdings einen menschen vor mir habe, der zb im coma liegt, und möglicherweise nie wieder aufwachen wird, danach höchstwarscheinlich starke hirnschäden hat, oder kein selbstbestimmtes leben mehr führen kann, würde ich schon zweifel bekommen diese person um jeden preis ewig weiter am leben zu erhalten ...
eclipse - 20. Mär, 23:39

@elektra

genau darum geht es mir,in dem fall der amerikanerin,die seit 15 jahren in wachkoma liegt,und ein unwürdiges leben führt.

ich wünsche es mir nicht,und keinem meinen angehörigen so weiter leben zu müssen.

und der us-präsident bush will sie sogar jetzt "retten" will ein gesetz unterschreiben,damit sie wieder künstlich ernährt wird.
der selber präsident hat als gouveneur von texas mehrere todesurteile von gefangenen unterschrieben.
raindog - 20. Mär, 23:58

Kann das jemand von uns beurteilen?

Ich kann auch die Familie verstehen, die sich gegen das Abschalten der Maschinen wehrt. Mit so einer Entscheidung stimmt man dem Tod seines Kindes/Geschwisters zu. Allzu verständlich, dass man sich da an jeden Hoffnungsschimmer klammert, mag er auch noch so klein sein.

Es schreibt sich und redet sich vielleicht leicht, von wegen lebenswertes Leben, etc. Aber können wir das aus der Distanz wirklich beurteilen? Natürlich tun die Bilder weh und man stellt sich vielleicht die Frage, warum kann dieser Mensch nicht sterben?

Man kann über alles diskutieren. Aber ich glaube, dass es falsch ist, hier ein Urteil zu fällen. Das steht uns nicht zu und ich wünsche es auch keinem, dass er jemals in so eine Situation kommt und eine derartige Entscheidung treffen muss.
eclipse - 21. Mär, 00:21

@raindog

Natürlich steht uns nicht zu einen Urteil zu fällen,aber dem Politikern schon gar nicht,darum geht es mir.

Für mich der Vergleich mit Atreibungsgegner ist kein Zufall.
eclipse - 21. Mär, 00:44

wann ich zu lebzeiten darüber verfüge,dass ich im falle eines falles (wie koma zum beispiel),nicht weiter leben möchte,dann ist das meine sache,und sollten die gesetzgeber sich nicht reinmischen.

genau so,wenn ich als frau mich für eine abtreibung entschliesse, dann ist das einzig alleine meine entscheidung.

raindog - 21. Mär, 11:16

Stimmt so, aber ist das hier der Fall?

Zustimmung: wenn Sie zu Lebzeiten darüber bestimmen, ist das zu respektieren.

Aber ist das hier der Fall? Nein, und darum stellt sich die Frage, wer darf hier über ein anderes Menschenleben entscheiden? Und darum glaube ich, dass wir, die davon absolut nicht betroffen sind und sich der Reichweite dieser Tragödie gar nicht bewusst sind, kein Urteil fällen dürfen. Man kann das Für und Wider abwägen, aber es steht uns sicher nicht zu, sich hier für den Tod dieser Person auszusprechen.
eclipse - 21. Mär, 11:31

@raindog

Wir (ich von meine seite) spreche hier keinen Urteil aus,da wurde ich missverstanden.
Ich wehre mich nur dagegen das sich Politiker überall reinmischen und sich als Retter darstellen.
Schon die Tatsache dass das ganze in den Medien ausdiskutiert wird gefällt mir gar nicht.
Es ist eine rein private Familien-Angelegenheit.
Und wann ich so was höre,mache ich mir natürlich Gedanken darüber.
Alakina - 21. Mär, 13:30

Unschlüssig

Gerade was Wachkomapatienten betrifft bin ich mir unschlüssig. Erst neulich noch habe ich mit meinem Freund darüber geredet und meinte, dass ich so nicht leben wollen würde, man bei mir also die Apparate abschalten solle, falls mir jemals so etwas zustößt. Dagegen wandte mein Freund ein, dass es ja aber auch Fälle gab, wo Menschen selbst nach Jahren noch wieder aufgewacht sind. Auch soll es ja durchaus so sein, dass Wachkomapatienten noch durchaus etwas von ihrer Umwelt mitbekommen, nur sind ihre Arten der Kommunikation meist kaum merkbar. Daher bin ich mir inzwischen nicht mehr so hundert prozentig sicher, was wohl das richtige ist.
Ansonsten befürworte ich Sterbehilfe aber durchaus. Ich finde es sowieso merkwürdig, dass scheinbar niemand über den Wertungswiderspruch stolpert: bei Tieren nennt man es Tierquälerei, wenn man sie trotz Schmerzen nicht einschläfert und menschlich, wenn man sie von ihrem Leiden erlöst, während es human sein soll menschliches Leben unbedingt zu erhalten, trotz allen Leids, aller Schmerzen und aller Hoffnungslosigkeit auf Besserung und unmenschlich, wenn man dies Leiden beenden will.

Jedenfalls hinterläßt es einen bitteren Nachgeschmack, wenn ein Kriegspräsident wie G.W. Bush sich zum Verfechter des Lebens aufschwingt.

eclipse - 21. Mär, 14:13

@alakina

Bush ist nicht nur ein Kriegspräsident,sondern auch ein verfechter des Todesstrafe,und das ist widersprüchlich.

Ich finde deinen Vergleich mit den Tieren sehr passend,dort wird immer um "Gnadenschuss" geredet.

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